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ANTIRASSISTISCH

Rassismus wird gemeinhin als Feindseligkeit gegen Menschen »anderer« (also als »anders« markierter) Herkunft und/oder Hautfarbe definiert, die massiv gewalttätige Züge annehmen kann: von verbalen Attacken zu Übergriffen bis hin zu Mord. Diese Definition ist natürlich nicht falsch, unterschlägt aber, dass Rassismus, abseits seiner manifesten Gestalt als »gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit«, auch eine strukturelle Dimension hat.Für uns bezeichnet Rassismus ein komplexes Ensemble vielfältiger Exklusions- und Unterdrückungsmechanismen, die elementar mit der Funktionslogik moderner Gesellschaften zusammenhängen. Rassistische Ideologien lieferten im 18. Jahrhundert die Grundlage für die politische und kulturelle Hegemonie des ›weißen Mannes‹ einerseits und die fortgesetzte gesellschaftliche Ausgrenzung und Abwertung von Schwarzen und Indigenen Menschen, People of Color, Menschen osteuropäischer Herkunft, Jüdinnen*Juden, Sinti*zze und Roma*nja u.a. andererseits.

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Bis heute regulieren diese Ideologien die gesellschaftliche Verteilung von Anerkennung, Rechten, Ressourcen, Lebenschancen etc. 

Wer beispielsweise denkt, dass rassistische Polizeigewalt nur ein Problem der USA ist, hat sich getäuscht. Was in Deutschland ein Oury Jalloh ist, ist in Österreich ein Marcus Omofuma. Dieser war ein Schwarzer Mann aus Nigeria, der in Österreich Asyl gesucht hat und dann abgeschoben wurde. Im Flugzeug wurden seine Nasenlöcher mit Klebeband blockiert und sein Brustkorb am Stuhl zugeschnürt was seinen Tod zur Folge hatte - er wurde ermordet. Auch Rassismus gegen Muslim*innen ist in Österreich längst kein Randphänomen mehr, denn schon seit geraumer Zeit sind Muslim*innen mit der Anschuldigung konfrontiert, eine kollektive Bedrohung darzustellen und Geldleistungen des Staates auszunutzen. Kopftuchtragende Musliminnen werden dazu noch als defizitär abgestempelt, nur weil sie ihre Religion ausleben.

 

Wer glaubt, dass Rassismus vor der Uni halt macht, irrt. Für viele als nicht-weiß wahrgenommene Universitätsangehörige ist die Konfrontation mit diskriminierendem und ausschließendem Verhalten - seitens Studierender, Lehrender oder anderem Uni-Personal - trauriger Teil ihres Berufs- oder Studienalltags. Von Lehrkräften, die das N-Wort in den Mund nehmen und schoah-verharmlosende Aussagen tätigen bis zu Studierenden, die muslimische Kommiliton*innen rassistisch beleidigen. Was einige als Einzelfälle abtun und zu relativieren versuchen, begreifen wir als Elemente eines rassistischen Status Quo, den es zu bekämpfen gilt. In der täglichen Beratung ebenso wie auf Ebene allgemeinpolitischer Allianzen, etwa durch Unterstützung antirassistischer Initiativen und Projekte. Rassismus hat System und dagegen muss gekämpft werden!

Der große Konsens unter den Anwesenden ist , dass Anti-Muslimischer Rassismus deutlich stärker im Text eingebracht werden soll. Im Text sollen ebenfalls  rassistische Vorfälle in der Universität thematisiert werden, sei es in den Fraktionen oder in einzelnen Vorlesungen/Instituten. Als Beispiel werden die Vorfälle auf der KSA erwähnt. 

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